Der Bezirksverband Lüneburg der Jungen Union (JU) hat sich auf dem Niedersachsentag am Wochenende in Duderstadt mit einem Antrag zum Nahost-Konflikt durchgesetzt. Darin fordert der CDU-Nachwuchs die unionsgeführte Bundesregierung auf, eine „baldige Einberufung“ des NATO- Nordatlantikrates zum „Afrin“-Einsatz der Türkei in Syrien zu erwirken. Ziel ist eine offizielle völkerrechtliche Bewertung des Einsatzes durch die NATO. Der Nordatlantikrat ist deren wichtigstes Entscheidungsgremium.

„Die deutsche Haltung gegenüber dem türkischen Militäreinsatz im Bürgerkriegsland Syrien war bisher zu passiv. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Einsatz zwar richtigerweise als inakzeptabel bezeichnet, Taten müssen aber noch folgen“, erklärt JU-Mitglied Cedric Lüchau aus dem Heidekreis, der an der Ausarbeitung des Antrages federführend beteiligt war.

Auch verlangt die JU Niedersachsen mit Annahme des Antrages eine Resolution des Europäischen Parlamentes, der zufolge sich die türkische Armee innerhalb von dreißig Tagen auf ihr Staatsgebiet zurückziehen solle. Ansonsten müsse die EU über Sanktionen gegen die Türkei nachdenken, mahnen die Nachwuchspolitiker. Ergänzend solle das Europäische Parlament die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses prüfen, um möglichen „Verbindungen zwischen türkischer Regierung und Islamischem Staat bzw. islamistischen/dschihadistischen Gruppierungen in Syrien“ nachzugehen.
Auf dem Niedersachsentag, zu dem rund 600 JU-Mitglieder aus ganz Niedersachsen angereist waren und der die Jahresversammlung der JU Niedersachsen ist, wurden auch zwei JU-Kreisverbände aus dem Bezirksverband ausgezeichnet. So belegte der Kreisverband Wolfsburg den ersten Platz bei der Prämierung der besten Kreisverbände in der Kategorie „Beste Social-Media-Arbeit“ und der Kreisverband Lüneburg den zweiten Platz in der Kategorie „Beste Pressearbeit“.

Der Niedersachsentag wählte obendrein einen neuen Landesvorstand. Tilman Kuban wurde mit 92,1 Prozent in seinem Amt als Landesvorsitzender bestätigt und ebenso zum Spitzenkandidaten der JU Niedersachsen für die Europawahl im Mai 2019 gewählt. Aus dem Bezirksverband Lüneburg schafften es in den insgesamt 15-köpfigen Landesvorstand gleich zwei neue Beisitzer: Henrike-
Catherine Börstling aus dem Heidekreis und Moritz Übermuth aus Celle.
„Ich freue mich riesig über meine Wahl. In den kommenden zwei Jahren meiner Amtszeit werde ich mich mit Herz und Seele für die Landes-JU einsetzen“, kündigt die 21-jährige Politikstudentin Börstling an, die sogleich ihr erstes politisches Statement in ihrer neuen Rolle als Beisitzerin abgibt: „Vor allem will ich Akzente in der Landwirtschaft setzen, wurde sie in den vergangenen Jahren doch spürbar von der Landespolitik vernachlässigt. Hier muss unbedingt Schluss sein mit dem ewigen Bauern-Bashing der letzten Legislaturperiode, wobei auch die Umwelt nicht zu kurz kommen darf.“

Medizinstudent Moritz Übermuth, ebenfalls 21 Jahre alt, will sich dagegen schwerpunktmäßig in der Netzpolitik engagieren. „Das Motto des Niedersachsentages lautete nicht ohne Grund ‚Heimat und Hightech. Digitalland Niedersachsen‘. Wie alle anderen Bundesländer auch müssen wir in Niedersachsen den Glasfaserausbau und die Digitalisierung massiv vorantreiben, um den Anschluss an die technologische Entwicklung nicht zu verlieren. Wir müssen Niedersachsen zum Technologieland Nummer eins machen. Nur so lassen sich Arbeitsplätze erhalten, schaffen und andere Gesellschaftsbereiche wie die Pflege zukunftsfest gestalten“, betont Übermuth.

Der Vorsitzende des JU-Bezirksverbandes Lüneburg, Steffen Gärtner, zieht eine positive Bilanz des Niedersachsentages: „Der Bezirksverband konnte inhaltliche und personelle Akzente setzen, was eine Bestätigung unserer bisherigen Arbeit darstellt. Henrike und Moritz gratuliere ich dabei nochmals sehr herzlich zu ihrer Wahl als Beisitzer und den beiden Kreisverbänden Wolfsburg und Lüneburg zu ihrer konstant klasse Arbeit. Sie haben ihre Auszeichnungen mehr als verdient.“

Der JU-Bezirksverband Lüneburg erstreckt sich über die Landkreise Celle, Gifhorn, Harburg-Land, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Heidekreis
und Uelzen sowie über die Stadt Wolfsburg.

« „Aktiv gegen die linksextreme Szene vorgehen“ MdB Eckhard Pols: „Für ein Jahr in die USA gehen“ »